In unserer Vorstellung mögen Druiden in weiten Kutten, tief ins Gesicht gezogene Kapuzen und einen massiven Stab in der Hand durch mysteriöse Steinkreise wandern, um über dampfenden Kräutertöpfen zu brüten.
Doch die Realität der Druiden in der keltischen Kultur ist weit vielschichtiger und weniger von Mythen geprägt, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Wer waren diese naturverbundenen Priester wirklich?
Die Kelten: Eine geheimnisvolle Kultur
Die Kelten, eine Ethnie, die sich ab dem sechsten Jahrhundert vor Christus in ganz Europa ausbreitete und bis heute in kleinen Enklaven, wie Irland, fortbesteht, werden oft mit den “Galliern” in Verbindung gebracht, wie sie von den Römern genannt wurden.
Historische Aufzeichnungen über die Kelten, wie die von Caesar und Cicero, müssen jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da sie stets politische Zwecke verfolgten. Trotzdem legen archäologische Funde und keltische Schriften nahe, dass die keltische Kultur in ihrer Blütezeit eine Hochkultur hervorbrachte, die eine gebildete Elite einschloss, zu der auch die Druiden gehörten.
Fernhandel und ein eigener Kunststil zeugen von einem hohen kulturellen Standard.
Die Druiden: Elitäre Wissenshüter
Die Druiden waren zweifellos elitäre Mitglieder der keltischen Gesellschaft, die sowohl religiöse und philosophische Pflichten als auch die Rolle von Ärzten ausübten. Sie besaßen tiefes Wissen über die Natur und führten bedeutende Rituale durch.
In dieser archaischen germanischen Gesellschaft galten sie als Adelige.
Die Lehren der Druiden: Mythos und Realität
Die Überlieferungen über die Lehren der Druiden sind widersprüchlich. Einige behaupten, sie hätten archaische Naturlehren und Animismus praktiziert, während andere ihnen eine hoch entwickelte Philosophie nach dem Vorbild von Pythagoras zuschreiben.
Es gibt sogar Theorien, die behaupten, sie hätten Einflüsse der griechischen und römischen Religion aufgenommen. Es wird angenommen, dass sie an die Wiedergeburt glaubten und Magie praktizierten. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich ihre Rolle jedoch erheblich, und sie berieten mächtige Herrscher wie Beamte.
Es ist jedoch sicher, dass sie keinen direkten Zusammenhang mit Stonehenge hatten, da dieses Monument deutlich älter ist als die ersten Berichte über Druiden. Es ist jedoch möglich, dass ihre Vorfahren unter anderem Namen und mit unterschiedlichem Wissen und Riten in dieser Region tätig waren und die Tradition der Druiden begründeten, auf die sich auch moderne Druiden heute noch berufen.
Die Druiden bleiben somit eine faszinierende und rätselhafte Gruppe von Gelehrten und Priestern, deren wahre Natur und Lehren bis heute nicht vollständig entschlüsselt sind. Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass sie eine wichtige Rolle in der Entwicklung der keltischen Kultur spielten und bis heute die Vorstellung von mystischem Wissen und spiritueller Verbundenheit mit der Natur inspirieren.